Druckerprobleme: Spezielle Ursachen

Supportdatenbank (jsmeix_print-spezialprobleme)
Bezieht sich auf

SuSE Linux: Versionen bis einschließlich 7.3

Symptom:

Sie haben Ihren Drucker gemäß den Anleitungen in den Handbüchern oder wenn Sie SuSE Linux bis Version 7.3 haben, gemäß dem Artikel "Drucker einrichten" bzw. "Drucker einrichten ab SuSE Linux 6.4" in unserer Supportdatenbank konfiguriert, aber trotzdem druckt der Drucker nicht bzw. nicht korrekt.

Beispiele und Lösungsvorschläge:

  1. Normalerweise sind die folgenden Variablen in der Konfigurationsdatei /etc/rc.config wie folgt gesetzt:
    START_LOOPBACK="yes"
    START_LPD="yes"
    Stellen Sie dies sicher durch

  2. Normalerweise finden sich folgende Zeilen in der Datei /etc/conf.modules bzw. ab SuSE Linux 6.3 in der Datei /etc/modules.conf
    alias parport_lowlevel    parport_pc
    options parport_pc io=0x378 irq=none,none
    # If you have multiple parallel ports, specify them this way:
    # options parport_pc io=0x378,0x278  irq=none,none
    
    Wenn nicht, passen Sie die entsprechenden Zeilen demgemäß an. Bei io=0x... steht die IO-Adresse der parallelen Schnittstelle gemäß der BIOS-Einstellung und bei irq=... steht normalerweise none für Polling-Betrieb des Druckers oder der Interrupt der parallelen Schnittstelle gemäß der BIOS-Einstellung. Der Polling-Betrieb ist im allgemeinen unproblematischer als der Interrupt-Betrieb und auch nicht langsamer (außer bei ganz alten Rechnern).

  3. Normalerweise wird der Drucker-Dämon-Prozess lpd beim Booten automatisch gestartet. Wenn
    ps aux | grep "lpd" | grep -v grep
    nicht etwa folgende Ausgabe liefert
    root ... /usr/sbin/lpd
    stoppen und starten Sie als Benutzer root den lpd mit
    rclpd stop
    und
    rclpd start

  4. Wenn Sie zwar mit
    lpr -Plp Dateiname
    aber nicht mit
    lpr Dateiname
    drucken können, ist vermutlich die Variable PRINTER falsch gesetzt.
    echo $PRINTER
    sollte als Ausgabe
    lp
    liefern.
    Normalerweise wird die Variable PRINTER in der Datei /etc/profile bzw. seit SuSE Linux 7.1 in der Datei /etc/SuSEconfig/profile durch folgende Zeilen auf lp gesetzt:
    PRINTER='lp'
    export PRINTER
    Wenn nicht, passen Sie die Datei entsprechend an.

  5. Normalerweise zeigt
    ls -l / | grep tmp
    das Verzeichnis /tmp wie folgt an:
    drwxrwxrwt ... root root ... tmp
    Wenn es kein Verzeichnis /tmp gibt, legen Sie als Benutzer root mit
    mkdir /tmp
    eines an.
    Wenn die Berechtigungen falsch sind, ändern Sie als Benutzer root diese mit
    chmod u=rwx,g=rwx,o=rwxt /tmp
    Das Sticky-Bit (o=...t) sollte gesetzt sein, damit (außer root) nur die jeweiligen Eigentümer ihre Dateien in /tmp löschen können.

  6. Wenn Sie nur noch als Benutzer root z.B. mit
    lpr Dateiname
    drucken können, aber normale Benutzer können dies nicht, so ist möglicherweies die root-Partition fast voll. Mit
    df -h
    können Sie die Belegung der Partitionen anzeigen lassen. Die root-Partition ist "Mounted on /".
    Ein kleiner Teil des Platzes der root-Partition ist nur für den Benutzer root reserviert (damit im Notfall root noch arbeiten kann), aber wenn nur noch dieser Teil frei ist, können normale Benutzer keine Dateien im Verzeichnis /tmp anlegen, weshalb kein Ausdruck möglich ist.

  7. Normalerweise ist in der Datei /etc/inetd.conf die Zeile
    # printer stream tcp nowait root /usr/sbin/tcpd /usr/bin/lpd -i
    mit dem Kommentarzeichen # auskommentiert, da der Drucker-Dämon lpd direkt gestartet wird und nicht nicht vom inetd . Andernfalls kommt beim Versuch lpd zu starten in /var/log/messages die Fehlermeldung:
    lpd[...]: bind: Address already in use

  8. Normalerweise wird das Paket hardsuse nicht installiert und daher wird auch /usr/sbin/harden_suse nicht ausgeführt.
    Sollten Sie trotz der Warnhinweise /usr/sbin/harden_suse ausgeführt haben, so kann nicht mehr wie gewohnt gedruckt werden.
    Benutzer, die drucken sollen, müssen zur Gruppe trusted gehören (z.B. mit der YaST-Gruppenverwaltung eintragen) aber root kann nur bei Verwendung der Option -s drucken - z.B.
    lpr -s /usr/share/ghostscript/5.50/examples/colorcir.ps
    und nach jedem Booten ist der Druckerspooler von Hand zu starten (mit rclpd start ).
    Durch /etc/undo_harden_suse werden die betreffenden Einstellungen nicht auf den Normalzustand zurückgesetzt.

Speziell zu SuSE Linux 7.0 siehe Druckerprobleme: Spezielle Ursachen bei SuSE Linux 7.0


Siehe auch:
o Drucker einrichten
o Drucker einrichten ab SuSE Linux 6.4 und bis 7.3
o Druckerprobleme: Spezielle Ursachen bei SuSE Linux 7.0

Stichwörter: DRUCKEN, DRUCKER, SPEZIELL, SPEZIAL

Kategorien: Fragen und Antworten , Dokumentation , Drucker

SDB-jsmeix_print-spezialprobleme, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 07. Dez 1999
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 03. Jun 2002 von jsmeix (sdb_gen 1.40.0)